Regie: ANAÏS DURAND-MAUPTIT
Kostüm- & Bühnenbild und Masken: HILKE FOMFERRA
Musik: DOMINIK TREMEL
Dramaturgie: ELENA HÖBARTH
mit JOASCHA EIßEN, GERHARD HERMANN und THOMAS MELHORN
Fotos: TOM NEUMEIER LEATHER
NACH HERMAN MELVILLE
IN EINER FASSUNG VON ANAÏS DURAND-MAUPTIT, HILKE FOMFERRA UND ELENA HÖBARTH
„[...] wie soll es klappen, dieses Werk auf der Bühne umzusetzen? Innerhalb von knapp zwei Stunden? Mit nur drei Schauspielern? Und nicht mehr als ein paar Utensilien? Um es vorwegzunehmen: Es klappt! [...] Das Publikum [...] ist angetan von diesem Walkampf als hoch verdichtetem Bühnenerlebnis.“ — (18.11.24)"
"Am Ende ist nicht nur die Speckdecke der frisch erlegten Beute tranchiert, dank reichlich verschüttetem Kunstblut färbt sich die Folie auch tiefrot. Die Illusion, dass es sich bei dem, was da auf der Meeresoberfläche herumfliegt, um Innereien und andere Schlachtabfälle handelt, diese Illusion wird perfekt. Und damit ist noch gar nicht der Höhepunkt erreicht. Der folgt in der Szene danach, wenn sich das Trio zu einer ausufernden Orgie findet und so das Leben feiert, als Kontrapunkt zur Schlachtung."
- Peter Geiger, Mittelbayrische Zeitung, 19.11.2024
Ismael hat das Festland satt. Er will die weite Welt sehen und lernen, wie man Wale fängt. So heuert er als Matrose auf der Pequod an, die jedoch kein gewöhnliches Walfangschiff ist. Kurz nach Abfahrt zeigt sich Kapitän Ahab erstmals auf Deck und erläutert der Mannschaft das wahre Ziel der Reise: Im Kampf mit Moby Dick – dem berühmtesten und gefährlichsten aller Pottwale – hat Ahab sein Bein verloren und Rache geschworen. Seitdem verfolgt er das Tier durch die Weltmeere. Wer bei der Tötung hilft, soll eine wertvolle Goldmünze als Belohnung bekommen. Die Männer, die mit dem Walfang ihr Brot verdienen, geraten in den Bann des charismatischen Schiffsführers und werden immer mehr Teil von Ahabs Wahn. Erstmals gesichtet wird Moby Dick vor der Küste Japans und eine dreitägige, unerbittliche Jagd beginnt. Letztlich rammt der Pottwal das Schiff und bringt es so zum Sinken. Kapitän Ahab wird von einer Harpunenleine erfasst und von seinem Widersacher in die Tiefen des Meeres gezogen. Doch was wird aus Ismael?
Der 1851 erschienene Roman MOBY DICK ist eines der gewaltigsten Werke der Weltliteratur und eine gattungssprengende Abenteuergeschichte zwischen Reisebericht und philosophischer Spekulation. Auch heute noch überzeugt die Geschichte durch zeitlose Motive und den Versuch, die komplexen Zusammenhänge zwischen Welt, Gott, Mensch und Natur zu erklären.
"Anaïs Durand-Mauptit, Hilke Fomferra und Elena Höbarth reduzieren den Roman auf eine knapp zweistündige Bühnenfassung. Die inszeniert Durand-Mauptit mit voller Wucht und jenem hervorragenden Irrsinn im Spiel von Gerhard Hermann, Thomas Mehlhorn und Joscha Eißen, den Kapitän Ahab dem Stück aufzuzwingen scheint [...] Die Jubelrufe und teils stehenden Ovationen bezeugen schließlich: ‚Moby Dick‘ begeistert auch in dieser Version.“"
- Michael Bothner, Regensburger Zeitung, 19.11.2024